Intensive Aromen, Blütenfülle, Insektenmagnete, dekorative Zweige, Blätter, Blüten und Heilkräfte – richtig, es geht um Kräuter. Der Kräuteranbau ist nicht nur für uns Menschen wunderbar, sondern hält auch Pflanzen und Boden gesund und hält so manchen Schädling fern.
So spriesst es
Die meisten Kräuter keimen bei Temperaturen um die 20 °C sehr gut. Auf lockerer Anzuchterde aussäen andrücken (Versuche zeigen, dass ein Andrücken die Keimung um mehrere Tage beschleunigt) und sanft mit Erde bedecken, schafft gute Keimbedingungen. 1 cm Abstand zwischen jedem Korn hilft, Krankheiten durch zu dichten Stand vorzubeugen. Die Saat bis zur Keimung feucht halten. Sobald sich die ersten grünen Blättchen zeigen, wird regelmässig gegossen. Für ein zügiges Abtrocknen der Oberfläche nach dem Giessen sollte die Schale an einem luftigen Standort stehen.
Noch einfacher geht’s mit Saatbändern und Saatscheiben. Das Papier mit den im optimalen Abstand eingebetteten Samen wird einfach ausgelegt, angedrückt, dünn mit Erde überdeckt, angegossen und feucht gehalten.
Gutes Wachstum durch Vereinzeln
Ab dem Vierblattstadium werden die Pflanzen vereinzelt. In Multitopfplatten zur späteren Auspflanzung, direkt ins Freiland oder in Töpfe pikiert, können sie nun mit mehr Platz und Nährstoffen weiterwachsen.
Kräuter haben besondere Ansprüche
Winterharte, ausdauernde Kräuter kann man grob in zwei Gruppen unterteilen: Robuste Arten wie Sauerampfer, Wiesenknopf oder Schnittlauch gedeihen problemlos in den meisten Böden. Mediterrane Kräuter wie Salbei, Melisse, Oregano oder Thymian sind an die typischen durchlässigen Verwitterungsböden mit eher dünner Humusauflage angepasst. Sie fordern eine gute Drainage. Für mehr Bodenstruktur und einen guten Wasserabzug dem Gartenboden oder der Pflanzenerde einfach 25% Split oder andere mineralische, grobe Zuschlagstoffe beimengen.
Einjährigen Arten wie Borretsch, Dill, Koriander, Schabzigerklee, Drachenkopf, Kerbel, Kapuzinerkresse und Petersilie können direkt gesät werden. Die geschützte Voranzucht dient lediglich der Ernteverfrühung. Vor Frösten unbedingt mit einem Vlies schützen!
Manche mögen’s warm
Stevia, Majoran und Basilikum bevorzugen eine warme Voranzucht über 18 °C, um gesund und kräftig in den Sommer zu starten. Sie kommen erst ins Freiland, wenn die Nachttemperaturen nicht mehr unter 15°C fallen. Staunässe und feuchte Blätter durch spätes Giessen vermeiden, da sonst die Gefahr von Pilzbefall besteht.
Partnerschaften im Beet
Dill wirkt keimfördernd und kann für einen guten Aufgang bei der Aussaat beigemengt werden. Ausserdem wirkt er sich bei Karotten auf den Geschmack aus. Koriander und Kümmel verbessern das Aroma von Kohl, Rote Beete, Gurken oder Kartoffeln. Salat, Zucchini und Erdbeeren entfalten zusammen mit Borretsch im Beet eine Extraportion Aroma. Kerbel mach sich gut neben Salat: Läuse und Ameisen bleiben fern und auch Schnecken verschonen so manch zartes Pflänzchen, abgeschreckt vom intensiven Kerbelaroma.
Mit diesen Tipps steht dem Kräuteranbau im eigenen Garten nichts mehr im Wege.
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