In der Schweiz ist der Einsatz neuer genomischer Techniken (NGT) in der Pflanzenzüchtung durch das Gentech-Moratorium streng reglementiert. Doch das könnte sich bald ändern. Wird das Moratorium aufgehoben, kann nicht mehr nachverfolgt werden, welche Produkte gentechnisch verändert wurden. Fragen zu Transparenz und Wahlfreiheit bleiben immer noch unbeantwortet.
In den Medien werden immer wieder die Vorzüge dieser neuen gentechnischen Verfahren zur Beseitigung des Welthungers und als Wunderwaffe gegen die Auswirkungen des Klimawandels gepriesen. Bisher fehlen jedoch neue, in der Praxis überzeugende Sorten, die einen wirklichen Mehrwert für die Landwirtschaft oder den Konsum bieten. Trotzdem möchte man sowohl in der EU wie in der Schweiz den Einsatz dieser Techniken erleichtern, der bisher an strenge Auflagen gebunden ist. Dieser Prozess wird in der EU und in der Schweiz hauptsächlich von wirtschaftlichen Interessen getrieben. Zum Beispiel wenn es darum geht, Kosten in der Züchtung einzusparen. Oder indem der Wettbewerb durch Patentierungen eingeschränkt wird und kleinere Züchter*innen verdrängt
werden.
Derzeit ist noch offen, wie der genaue zeitliche Fahrplan sein wird und wie die in der EU und in der Schweiz geplante Deregulierung im Einzelnen gestaltet wird. Leider ist zu befürchten, dass die Auswirkungen auf die biologische Pflanzenzüchtung und die Erzeugung von Biosaatgut gravierend sein werden.
Es ist aussichtslos zu versuchen, diesen Prozess zu stoppen. Wir sind aber überzeugt, dass die vollmundigen Versprechungen, die heute gemacht werden, so nicht eingehalten werden können.
Und wir sind sicher, dass der von uns in der biologischen Pflanzenzüchtung verfolgte Weg auf Dauer zu viel besseren Lösungen führen wird. Deshalb intensivieren wir unsere Anstrengungen weiter.
Uns ist wichtig, dass Sie als Konsument*in von Saatgut oder Nahrungsmitteln wissen, wie die Produkte hergestellt wurden – mit oder ohne Gentechnik. Transparenz und das Recht auf Wahlfreiheit sind deshalb für die Zukunft zentral, wenn wir unseren eigenen Weg auch in Zukunft weiter gehen möchten.
Es geht nicht darum, die neuen gentechnischen Methoden zu verbieten, sondern um auch in Zukunft zwischen Produkten, die mit gentechnischen Verfahren hergestellt wurden und solchen, die frei davon sind, wählen zu können. Deshalb wurde im Jahr 2024 eine Petition zum Lebensmittelschutz an Bundesrat und Parlament abgegeben. Nach erfolgter Prüfung des Initiativtextes, konnte im September am Vielfaltsmarkt «1001 Gemüse & Vielfalt statt Gentechnik» die Unterschriftensammlung zur Volksinitiative «Für Lebensmittel aus gentechnikfreier Landwirtschaft» starten.
Sativa unterstützt die Initiative, weil sie eine Chance bietet, auch in Zukunft in der Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung weiter aus Überzeugung gentechnikfrei arbeiten zu können.
Sativa unterstützt die Volksinitiative «Für Lebensmittel aus gentechnikfreier Landwirtschaft»… Sie auch?
Bitte informieren Sie sich über die Initiative, sprechen Sie in Ihrem Umfeld darüber und unterstützen Sie die Initiative mit Ihrer Unterschrift oder mit einer Kampagnenspende. Sativa sagt schon jetzt herzlichen Dank für Ihr Engagement!
Infos zur Petition:
www.lebensmittelschutz.ch
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