Fenchel
Der Fenchel ist Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze gleichermassen. Durch seinen dezenten, fast eleganten Geschmack und die Möglichkeit alle Pflanzenteile zu verarbeiten, ist der Doldenblütler in der Küche vielseitig einsetzbar. Allerdings ist Fenchel im eigenen Garten nicht gerade einfach.
Ursprünglich ist Fenchel ein Wintergemüse des Mittelmeerraums, das eine Knolle bildet und mit zunehmender Tageslänge zu schiessen beginnt. Einen grossen Beitrag zur Eignung des Fenchels für den Anbau im Sommer nördlich der Alpen leistete die Forschungsanstalt Wädenswil, die Ende der 70er Jahre die schossfeste Sorte Zefa Fino entwickelte. Sativa arbeitet züchterisch sowohl an Fenchel für den Winteranbau südlich der Alpen als auch für den Sommeranbau nördlich der Alpen. Um ein breites Sortiment für diverse klimatische Verhältnisse zu schaffen, wurden traditionelle Sorten mit Akzessionen aus Schweizer Genbanken gekreuzt.
Fenchel unterscheidet sich von vielen anderen Gemüsearten durch eine Eigenschaft: er reagiert stark auf Tageslänge, Temperatur und Wasserversorgung. Das führt dazu, dass der Anbau bestimmter Sorten regional gebunden ist. Beziehungsweise, dass das Anbaufenster einer Sorte nicht für alle Regionen gilt. Geschmacklich wird bei Fenchel zwischen mehr und weniger anisartig unterschieden.
Knollenfenchel kann nördlich der Alpen vom Frühjahr bis zum Herbst angebaut werden. Zieht man Jungpflanzen, ist darauf zu achten, dass sie nicht überständig werden und nicht zu tief gepflanzt werden. Nach der Pflanzung muss für eine ausgeglichene Wasserversorgung gesorgt werden. Direktsaaten bringen oft die schöneren Knollen, sind aber nur für die Herbsternte zu empfehlen.